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Ulrich Krämer und Octavian Suciu zeigen in Bürgel stolz einen New Hampshire Hahn goldbraun. Foto: Georg

Der Kleintierzuchtverein Bürgel stellte mehr als 150 Rassetiere zur Bewertung

Von David Heisig

BÜRGEL Kaninchen, Geflügel, Tauben: Der Kleintierzuchtverein Bürgel stellte mehr als 150 Tiere verschiedener Rassen und Farbschläge aus. Prämiert wurden die Züchter mit den besten Tieren der Lokalschau. Sie liegt noch idyllisch am Ortsrand von Bürgel: die Anlage des Kleintierzuchtvereins.

„Früher bin ich im Kinderwagen dort durchgeschoben worden“, sagt ein Bürgeler, der zur Lokalschau möchte. Aus der Hans-Bauer-Halle hört man’s gackern und gurren: Hühner und Tauben. Die Kaninchen hingegen sind eher ruhig, schnuppern allenfalls. Laute geben eher die von sich, die vom Kindchenschema angetan sind: „Och, wie süß“, freut sich sichtlich eine junge Besucherin.

Stadtverordnetenvorsteherin Sieglinde Nöller eröffnet die Schau. Zucht sei für alle Generationen attraktiv, freut sie sich. Stimmt! Einige junge Züchter vernehmen’s wohlwollend. Der Nachwuchs sei aber immer ein Thema, sagt Vereinsvorsitzender Joachim Pfeiffer. Die, die schon aktiv sind, entwachsen den Züchterfamilien. Wer jetzt denkt, dass sie sich nur mal schnell einen Pokal abholen, liegt falsch. „Sie müssen fleißig mithelfen“, sagt Pfeiffer, „Tiere füttern, Stall ausmisten, Gehege pflegen.“ Da erkennt auch Sieglinde Nöller an: „In der Tierzucht steckt viel Arbeit.“ Der Vorsitzende der Bürgeler Kleintierzüchter schätzt zudem die „soziale Komponente“. Lohn für die Schufterei sind im Idealfall Bewertungen der Preisrichter wie „sehr gut“ oder „hervorragend“. Ein Exemplar aus der Gattung der Zwerg-Niederrheiner (Huhn) kann stolz auf seinen „guten Kammaufbau“ und die „sehr gute Form“ sein. Das Lob goutiert es mit einem majestätischen Kopfnicken. Die Bewertungen seien wichtig, meint eine Besucherin. Obwohl man manches nicht wirklich verstehe, lacht sie und zeigt auf eine Beschreibung, in der von „Frohwüchsigkeit für die Mastkükenproduktion“ gesprochen wird. Der Experte verrät: „Das bedeutet schnelles Wachstum.“ Kuscheliger wird es bei den Kaninchen. Die Verlockung ist groß, einfach mal ein Exemplar auf den Arm zu nehmen und zu knuddeln. Prämiert werden die Vereinsmeister 2015. Bei Rassegeflügel und -tauben sind das: Inge Julius-Zink (Große Hühner, Bester Hahn), Gerhard Sommer (Bielefelder ZwergKennhühner, Bestes Huhn), Karl-Heinz Rösner (Thüringer Tauben gesamt, Beste Taube), Lana und Marie Michon (Jugendpreis für Zwerg-Niederrheiner). Bei den Rassekaninchen gehen Auszeichnungen an: Zuchtgemeinschaft Ludwig (Mittel Rassen, Bester Rammler), Joachim Pfeiffer (Kleine Rassen, Beste Häsin, Beste Sammlung Lohkaninchen), Zuchtgemeinschaft Nele und Lennard Gläser (Jugendpreis für Lohkaninchen). Geehrt wurden Bodo Schuster für 60 Jahre Vereinsmitgliedschaft und Norbert Sommer für 40 Jahre im Landesverband. Er bekommt die goldene Ehrennadel. Der Verein sieht sich vor Herausforderungen. So müsse an einigen Stellen die Ver- einshalle ausgebessert werden, sagt Vereinschef Pfeiffer. Zudem müssten vier leer stehende Volieren auf dem Gelände von Wildwuchs befreit werden. Größere Sorgen bereite aber die künftige Bebauung rund um die Anlage – das Neubaugebiet Bürgel-Ost schmiegt sich künftig an die Anlage, die Zukunft des benachbarten Fußballplatzes ist ungewiss. „Was da in Sachen Lärmschutz und ähnliches auf den Verein zukommt, könne man noch gar nicht beurteilen“, raunt ein Mitglied. Noch dringlicher könnten die Sorgen mancher Viecher sein: Denn nicht alle Tiere können sich weiter qualifizieren für Regional-, Landesoder Bundesschauen. Nicht umsonst heißt es ganz trocken: „Der Züchter braucht ein scharfes Messer“.

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